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Band 4 / 1991

Band 3 / 1990

Band 2 / 1990

Band 1 / 1989



Band 15 / 2002


Titelbild

 

Inhaltsverzeichnis

Liebe Leser ...

Aktuelle Tagungsberichte

Ralf Kluttig-Altmann:
Bericht über die 15. Tagung des Arbeitskreises zur Erforschung der Tonpfeifen vom 28.-30. April 2001 in Grefrath

John Rogers:
Jahrestagung der Society for Clay Pipe Research 2001

Fred Tijmstra:
Der Pijpendag des Pijpelogische Kring Nederland 2001




 

Aus der Forschung

Rüdiger Articus:
"Rohre gab es immer schon." Zur Geschichte der Tonpfeifenforschung im 19. Jahrhundert

Michael Schmaedecke:
Floral verzierte Pfeifenstiele aus Südwestdeutschland und angrenzenden Regionen.
Ansätze zu einer Systematisierung von Produkten vornehmlich aus dem Raum Mannheim/Frankenthal

Regina Geiß-Dreier:
Die Tonpfeifenfunde von Schloss Oberstein

Helmut Szill:
Tonpfeifenfunde aus Erding. Teil 2

Natascha Mehler:
Tabak und Tonpfeifen in Island im 18. Jahrhundert am Beispiel der Funde aus Reykjavík, Aðalstræti

Mielke, Heinz-Peter:
Tonpfeifenland Niederrhein. Zur Verbreitung der Pfeifenbäckerei zwischen Köln und den Niederlanden

Bärbel Bollinger-Spang / Martin Kügler:
Von Tonpfeifen zu Blumentöpfen aus Ton.

Ralf Kluttig-Altmann:
Richtlinien für die zeichnerische Erfassung von Tonpfeifen


Neue Funde

Martin Kügler:
Tonpfeifen aus dem Schönhof in Görlitz

Martin Kügler:
Eine Jonas-Pfeife aus dem 18. Jahrhundert

David Higgins:
Bericht über die Entdeckung eines Pfeifenofens bei Cleobury Mortimer, Shropshire/GB

Martin Kügler:
Tonpfeifen aus Gelbeek/RSA

Neue Literatur

Rezension

Nina Frentrop: Die frühneuzeitliche Besiedlung des Burgtheaterplatzes in Soest. Eine archäologisch-historische Studie. Soester Beiträge zur Archäologie Bd. 3, Soest 2000.

Bibliografie neu erschienener Literatur


Notizen

Franz Wandinger "Rauchzeichen" aus deutschen Museen. Teil 2

Lutz Libert: Das Tabakmuseum Vierraden

Inga Junhem: Das Tabak und Streichholzmuseum Gubbhylan in Skansen/S

David Higgins: Adrian Oswald (1908-2001)

Grenzgebiete der Tonpfeifenforschung

Notizen/Tagungshinweise

Anschriften der Mitarbeiter / Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen

   


Band 15/2002, S. 4f.
Ralf Kluttig-Altmann: Bericht über die 15. Tagung des Arbeitskreises zur Erforschung der Tonpfeifen vom 28.-30. April 2001 in Grefrath

Die Veranstaltung mit 25 Teilnehmern fand auf Einladung von Heinz-Peter Mielke im Niederrheinischen Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath statt. Die Austragung des Treffens im deutsch/belgisch/niederländischen Grenzgebiet bot Möglichkeit, sich stärker der engen Verflechtungen bewusst zu werden, die hauptsächlich im 18./19. Jahrhundert in der heute durch Grenzen getrennten Region auf den Gebieten der Produktion, Vertrieb und Konsum von Tonpfeifen und Tabak bestanden haben. Unter diesem Leitthema standen auch die Exkursionen nach Weert/NL (Museum "De Tiendschuur" und Pfeifenofen der Fa. Trumm-Bergmans) und Andenne/B (Musée de la Ceramique und Piperie Léonard).
Den vollständigen Text dieses Aufsatzes finden sie hier.

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Pfeife

Vollbild

Band 15/2002, S. 8-18
Rüdiger Articus: "Rohre gab es immer schon". Zur Geschichte der Tonpfeifenforschung im 19. Jahrhundert

Anhand vieler Originalquellen gibt der Verf. einen Überblick über die früher oft gesehene Verbindung von Tonpfeifenfunden mit prähistorischen oder antiken Fundstellen und den entsprechenden Kulturen. Seit den 1820er Jahren wurden bei Ausgrabungen an keltischen oder römischen Fundplätzen, vor allem in Süddeutschland, immer wieder Tonpfeifen gefunden und, da die älteren Pfeifenformen des 17. Jahrhunderts schon in Vergessenheit geraten waren, diesen Kulturen zugewiesen. Der Gelehrtenschaft Deutschlands bzw. Mitteleuropas im 19. und frühen 20. Jahrhundert war der Gedanke unerträglich, dass eine so allgegenwärtige kulturelle Errungenschaft wie das Rauchen von den Barbaren Amerikas übernommen worden sein sollte - hier mussten europäische Wurzeln gefunden werden, am besten antike! Obwohl man sich in der Mitte des 20. Jahrhunderts allgemein von diesem Wunschdenken verabschiedete, finden die alten Gedanken auch heute noch manchmal Eingang in Ausstellungen, Lexika und andere Publikationen. Ein in diesem Zusammenhang noch nicht zufriedenstellend gelöstes Problem sind die ebenfalls seit dem 19. Jahrhundert gefundenen metallenen Pfeifen, die möglicherweise lokale Nachahmungen der holländischen Tonpfeifen darstellen.

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Band 15/2002, S. 19-34
Michael Schmaedecke: Floral verzierte Pfeifenstiele aus Südwestdeutschland und angrenzenden Regionen.
Ansätze zu einer Systematisierung von Produkten vornehmlich aus dem Raum Mannheim/Frankenthal

In den vergangenen Jahren wurden in Südwestdeutschland und den angrenzenden Regionen bei archäologischen Untersuchungen zahlreiche Tonpfeifen mit floral verzierten Stielen gefunden. In der vorliegenden Untersuchung wird versucht, anhand verschiedener Kriterien (Einfassungen der Bildfelder, Schriftfelder, Motive etc.) Gruppen zu bilden, denen auch kleine Fragmente, wie sie in archäologischen Befunden erfasst werden, zugeordnet werden können.



Floral verzierte Tonpfeife von Julius West in Mannheim, dat. 1690er Jahre


Da die Gruppeneinteilung auf allen Hierarchieebenen erweiterbar ist, und es sich um ein offenes System handelt, wird es problemlos möglich sein, noch nicht berücksichtigte weitere Gruppen - auch aus anderen Materialprovinzen - in das Schema zu integrieren. Im Idealfall - wovon wir noch weit entfernt sind - soll die Gruppeneinteilung zur Identifikation bestimmter Pfeifenformen führen.



Floral verzierte Tonpfeife von M. Kesselhum

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Abrollung des Stieldekors
         

Band 15/2002, S. 35-50
Regina Geiß-Dreier: Die Tonpfeifenfunde von Schloss Oberstein

Die auf Schloss Oberstein gefundenen tönernen Tabakspfeifen bezeugen, dass spätestens ab der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts auch an der oberen Nahe die Sitte des "Tabaktrinkens" Einzug gehalten hatte. Das Pfeiferauchen wurde, wie dies auch für andere Burgen belegt ist, durch die französischen Truppen Ludwigs XIV. während der Reunionszeit und dem Pfälzischen Erbfolgekrieg eingeführt. Die Tonpfeifen stammen aufgrund der Namens- und Ortsangaben zum Großteil aus den Werkstätten pfälzischer Pfeifenbäcker, insbesondere aus Frankenthal. Dies gilt auch für zahlreiche Pfeifen mit neuen, bisher nicht identifizierbaren Marken und Initialen. Die Tonpfeifenfunde aus Idar-Oberstein belegen, dass der Handel mit Tonpfeifen aus dem Raum Mannheim-Frankenthal nicht nur nach Süden, sondern auch in nördliche und nordwestliche Regionen stattfand. Mit Schloss Oberstein an der oberen Nahe kann der bisher nördlichste Fundort kartiert werden.
Die Rundbodenpfeife aus dem Jahre 1736 zeigt, dass auch im 18. Jahrhundert Tabak auf Schloss Oberstein konsumiert wurde. Die "Wortmann-Pfeife" belegt den Bezug von Tonpfeifen aus dem Westerwald in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.



Tonpfeife des Frankenthaler Pfeifenbäckers Otto Kissius mit der Marke "OK" über einem Dreieck

Offen bleibt bisher die Frage, ob man tönerne Tabakspfeifen auch aus holländischen Werkstätten importierte. Dies kann erst nach der Auswertung der noch nicht genauer untersuchten Fundstücke beantwortet werden. Dazu gehören insbesondere die polierten Tonpfeifenfragmente und die Einzelstücke mit von der Mehrzahl abweichender Verzierung. Es ist aber schon jetzt festzustellen, dass sich der Import aus den Niederlanden auf das 18. Jahrhundert beschränkt.

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Band 15/2002, S. 51-64
Helmut Szill: Tonpfeifenfunde aus Erding. Teil 2

Den Schwerpunkt der Tonpfeifenfunde aus Erding bilden glatte und dekorierte Pfeifen aus dem 17. Jahrhundert. Neben der großen Vielfalt der Modelle liegt die Bedeutung der Funde vor allem in der großen Zahl von Fragmenten mit Initialen. Sie tauchen gleichermaßen als Marken wie auch als reliefierte Buchstaben an den Seiten des Kopfes oder der Ferse auf. Zu nennen sind u.a. "TCB", ISC", "CB", "RV" und "LP" sowie verschiedene Kombinationen auf einer Pfeife. Bei dieser ersten Materialvorlage ist es nicht möglich, jedes Modell genauer mit Funden gleicher oder sehr ähnlicher Stücke zu vergleichen. Es zeigt sich aber deutlich, dass das Verbreitungsgebiet vorgestellten Pfeifen trotz ihrer vergleichsweise geringen Qualität sehr groß ist und sich auf den gesamten südeutschen Raum erstreckt.
Ohne einem archäologischen oder archivalischen Zufallstreffer vorzugreifen, lässt sich bei derzeitigem Forschungsstand die Provenienz allgemein nur mit "süddeutsch" benennen. Eine genaue Lokalisierung der sicher nicht unbedeutenden Produktionsstätte(n?) ist nur über die Entzifferung der Initialmarken möglich.

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Plan Detail

Vollbild

Band 15/2002, S. 65-71
Natascha Mehler: Tabak und Tonpfeifen in Island im 18. Jahrhundert am Beispiel der Funde aus Reykjavík, Aðalstræti

Mit diesem Beitrag wird erstmals ein Fundkomplex von Tonpfeifenfragmenten aus Island vorgestellt und in seinen kulturhistorischen Zusammenhang eingefügt. In Vergessenheit geratene schriftliche Dokumente belegen, dass man in Island im 18. Jahrhundert zumindest kurzzeitig erfolgreich Tabak angepflanzt hat. Tonpfeifen hingegen wurden nicht in Island hergestellt, sondern indirekt aus Holland, England und Skandinavien über dänische Zwischenhändler nach Island importiert. Die insgesamt 268 Pfeifenfragmente der Grabung Reykjavík, Aðalstræti 14-16, wo sich im 18. Jahrhundert eine Wollfabrik befand, stammen zum größten Teil aus Holland (Gouda), andere aus Dänemark (Stubbekøbing und København) und England (Bristol). In Stielumschriften werden sechs Pfeifenbäcker namentlich genannt: "F.VERSLU" (Franz Verzyl) und "LUCAS DE IONGE" aus Gouda, "R TIP PET" (Robert Tippet) aus Bristol, "A·ROSS" (Alexander Ross) und "S·Fe" (Severin Ferslew) aus Dänemark. Unidentifiziert bleibt der Name "WVVELSEN".

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Band 15/2002, S. 72-78
Heinz-Peter Mielke: Tonpfeifenland Niederrhein. Zur Verbreitung der Pfeifenbäckerei zwischen Köln und den Niederlanden

Der Niederrhein war stets Absatzgebiet Westerwälder und Niederländischer Tonpfeifen. Dennoch gab es zwischen Köln und der niederländischen Grenze immer wieder Versuche, Pfeifenbäckereien zur Versorgung des lokalen und regionalen Marktes zu etablieren. (Pfeifenbäckerorte am Niederrhein)
Teils waren diese Versuche erfolgreich, teils nur von geringer Effizienz, wobei die politischen Verhältnisse den Rahmen für den wirtschaftlichen Erfolg bildeten. Für die Zeit vom frühen 17. Jahrhundert (Wesel ab 1638) bis zum Zweiten Weltkrieg (Hoisten) werden 14 Produktionsorte vorgestellt, unter denen Neuss eine Sonderstellung einnimmt, da Tonpfeifen dort nur veredelt, d.h. mit einer keramischen Glasur versehen wurden.



Anzeige der preußischen Kriegs- und Dömänenkammer
zur Ansiedlung von Pfeifenbäckern in niederrheinischen Orten;
aus: Wochentliche Duisburgische Adresse- und Intellegentz-Zettel, 1750er Jahre

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Band 15/2002, S. 79-84
Bärbel Bollinger-Spang/Martin Kügler: Von Tonpfeifen zu Blumentöpfen aus Ton

Am Beispiel der "Westerwälder Blumentopffabrik Spang GmbH & Co. KG" in Ransbach-Baumbach/Westerwald wird aufgezeigt, wie es ein Unternehmen verstanden hat, seine Produktion von Tonpfeifen rechtzeitig umzustellen und fortzubestehen. Wilhelm Spang (1876-1952) verließ 1912 die von seinem Vater Johann Peter Spang I. 1884 gegründete Tonpfeifenfabrik, da der weltweite Absatzrückgang an Tonpfeifen unübersehbar war und suchte nach neuen Fabrikationsmöglichkeiten.

 


Wilhelm und Christina Spang mit ihren Kindern, ca. 1932

Mit der Spezialisierung auf die Herstellung von Behältern aus salzglasiertem Steinzeug für den Haushaltsbedarf und unglasierten Blumentöpfen aus rot brennendem Ton, vereint mit einer großen Geschäftstüchtigkeit und technischem Erfindungsreichtum zur Verbesserung des Produktionsablaufs gelang es ihm, in der wirtschaftlich schwierigen Zeit von 1918 bis 1945 zu bestehen. Seine Söhne konnten die Firma seit den 1950er Jahren zum weltweiten fühenden Hersteller von Blumentöpfen ausbauen.

 


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Band 15/2002, S. 85-89
Ralf Kluttig-Altmann: Richtlinien für das Zeichnen von Tonpfeifen

Die Zeichnung eines archäologischen Fundes soll einem Betrachter einen Ersatz zur Verfügung stellen, der zwar nicht gleichwertig sein kann, aber wissenschaftlich relevante Informationen enthält. Damit eine Zeichnung möglichst viele (optische) Informationen des Objektes aufnimmt sind Zeichenstandards nötig.
Den vollständigen Text dieses Aufsatzes finden sie hier.

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Einer der ältesten dinglichen Beleg für das Rauchen in Sachsen:
Pfeifenkopf niederländischer Herkunft um 1620
 

Band 15/2002, S. 90-95
Martin Kügler: Tonpfeifen aus dem Schönhof in Görlitz

Bei Sanierungsarbeiten wurden in dem historischen Gebäudekomplex des Schönhofs in Görlitz in der Bodenverfüllung des ersten Stocks einige Tonpfeifenfragmente aus dem 17. und 18. Jahrhundert gefunden. Die älteste Tonpfeife ist um 1620 zu datieren und als niederländische Importware anzusprechen. Das im Fundkontext des Schönhofs singuläre Fragment ist somit einer der ältesten dinglichen Belege für das Rauchen von Tabak in Sachsen. Besonders interessant sind vier Fragmente von Rundbodenpfeifen mit zylindrischem Kopf und stark gebogenem Stiel. Die Ausformung erfolgte in einer zweiteiligen Pfeifenform ohne eingravierten Dekor, den der Pfeifenbäcker erst nach dem Herausnehmen aus der Form manuell aufbrachte. Den Exemplaren aus dem Schönhof entsprechen Tonpfeifen, die in Breslau/Wroclaw und Zittau in großer Stückzahl ausgegraben wurden. Es besteht daher Grund zu der Annahme, dass in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im sächsisch-schlesischen Raum oder in einer dieser drei Städte eine bedeutende Produktionsstätte existiert haben muss.

Tonpfeifen aus dem Schönhof in Görlitz mit manuell aufgebrachtem Dekor am Kopf; Provenienz unbestimmt, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.

Die stark zerscherbten Fragmente aus dem 18. Jahrhundert sind möglicherweise Mitglieder der bisher noch nicht bekannten Pfeifenbäckerfamilie Wille in Frage, die von 1777 bis kurz nach 1830 in Görlitz tätig war.


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Band 15/2002, S. 96
Martin Kügler: Eine Jonas-Pfeife aus dem 18. Jahrhundert

Ein ungewöhnliches Pfeifenmodell ist jüngst in zwei Exemplaren an verschiedenen Fundorten in Stockholm/S aufgetaucht. Der Kopf zeigt im Relief ein männliches Gesicht mit starken Augenbrauen, großer buckliger Nase und langem, geschweiften Schnurrbart und erinnert an die Jonas-Pfeifen des 17. Jahrhunderts. Die beiden mit der Fersenmarke "Fuß" bezeichneten Pfeifen tragen auf der linken Seite der Ferse das Wappen von Gouda. Aufgrund der Kopfform kommt nur eine Datierung nach ca. 1750 in Frage, mögliche Hersteller sind demnach Jan Osterhout oder Thomas Verhage. Das Motiv der Jonas-Pfeife ist für diesen Zeitraum, die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, sehr ungewöhnlich, da die Produktion dieses Pfeifentyps nach bisherigem Forschungsstand um 1700 endete.

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Pfeifenfragmente von John Newall, Cleobury Mortimer, aus der Zeit von 1680-1710
  Band 15/2002, S. 97 f.
David Higgins: Bericht über die Entdeckung eines Pfeifenofens bei Cleobury Mortimer, Shropshire/GB

Auf einem Feld der Barnsland Farm, ca. 1,5 km südwestlich von Cleobury Mortimer, wurden schon 1948 verstreute Tonpfeifenfragmente entdeckt. Eine Probegrabung 2001 ergab, dass die Stelle ungestört und das Fundament eines Gebäudes vorhanden war. Es kamen die Basen von Steinwällen und zahlreiche Reste eines Pfeifenofens zum Vorschein. Die Funde - Tonpfeifen, Ofenbruchstücke und Keramik - datieren zwischen 1640 und 1720, die Reste des Pfeifenofens können genauer auf die Jahre 1680-1710 bestimmt werden. Einige der Tonpfeifen sind mit "IN" gemarkt. Das Haus und die Pfeifenbäckerwerkstatt gehörten mit großer Wahrscheinlichkeit dem auch durch schriftliche Dokumente belegten Pfeifenbäcker John Newall, der 1719 starb. Sein Testament vom 2. März 1718 oder 1719 ist ebenso erhalten wie das Inventar seines Besitzes vom 11. Mai 1719. Newall gehörte zu den bäuerlichen Handwerkern, die neben der Landwirtschaft auch ein Gewerbe ausübten und nur mit seinen Familienangehörigen produzierte. Da in der Umgebung keine anderen Pfeifenbäcker bekannt sind, wird er in den nahegelegenen Orten genügend Abnehmer gefunden haben. Seine gemarkten Pfeifen deuten aber darauf hin, dass er seine Produkte auch auf größeren Märkten anbot.


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Band 15/2002, S. 98 ff.
Martin Kügler: Tonpfeifen aus Geelbek/RSA

Auf dem etwa drei Quadratkilometer großen Areal einer riesigen Wanderdüne bei Geelbek/RSA wurden neben einer großen Zahl steinzeitlicher Artefakte auch Reste jüngerer Besiedlungen gefunden. Vorgestellt werden 9 Tonpfeifenfragemente, von denen nur drei mit Marken versehen sind. Die Tonpfeifen stammen aus Gouda und wurden um 1750 bzw. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hergestellt und nach Südafrika exportiert.

 

 


Tonpfeifen niederländischer Herkunft, gefunden in Geelbek/RSA
 

 

 

 

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Letzte Aktualisierung: 28.11.2013
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