Band 1/1989, S. 17-25
Matthias Seeliger: Pfeifenmacher im Bereich der heutigen DDR
In der ersten Zusammenstellung der archivalischen und literarischen
Nachweise von Tonpfeifenbäckerorten in der heutigen DDR können
40 Städte und Dörfer benannt werden. Konzentrationen von Pfeifenbäckerorten
sind in dem Gebiet westlich von Magdeburg (Weferlingen, Walbeck, Harbke,
Halberstadt) und in Sachsen (Grimma, Leisnig, Borna, Königsbrück,
Kötzschenbroda, Waldenburg) zu beobachten, ohne dass direkte Zusammenhänge
bisher bekannt wären. Nördlich von Berlin finden sich nur
vereinzelte Nachweise (Hagenow, Lübz, Waren, Burgstargard, Friedland).
Die Informationen reichen häufig über eine Erwähnung
der Tonpfeifenbäckerei nicht hinaus. Weitergehende Informationen
liegen aber u.a. mit der ältesten Beschreibung der Tonpfeifenbäckerei
in Deutschland von 1723 aus Harbke vor sowie aus bedeutenderen Produktionsorten
wie Grimma. Bei der ausgewerteten technologischen Literatur, Handels-Lexika
und Reisebeschreibungen des 18. und 19. Jahrhunderts zeigt sich auch,
dass die Angaben teils widersprüchlich sind bzw. unkritisch kolportiert
wurden.
Band 1/1989, S. 26
Fred Tymstra: Tonpfeifenforschung international - Der "Pijpelogische
Kring Nederland"
In den Niederlanden hat die Tonpfeifenforschung bereits eine lange Tradition.
Der 1978 gegründete "Pijpelogische Kring Nederland" (PKN)
gibt eine gleichnamige Zeitschrift heraus, die mit vier Banden pro Jahr
erscheint, und führt jährlichen einen "pijpendag"
durch. Das Interesse richtet sich sowohl auf archäologische Funde
und intensive Quellenstudien, aber auch auf das Sammeln von Relikten
erst jüngst aufgegebener Tonpfeifenfabriken. Wichtigstes Ergebnis
der bisherigen Arbeit ist eine Überblicksdarstellung niederländischer
Pfeifenbäckerorte und ihrer Produkte (De kleipijp als bodemvondst.
Beknopt overzicht van tien jaar onderzoek naar de belangrijkste pijpenmakerscentra
in de 17de een 18 eeuw. Onder redaktie van Fred Tymstra en Jan van der
Meulen uitg. door de Pijpelogische Kring Nederland. Leiden 1988).