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Band 8 / 1996

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Band 5 / 1991

Band 4 / 1991

Band 3 / 1990

Band 2 / 1990

Band 1 / 1989




Band 11

Transport von Tonpfeifen in Tonnen und Körben; Abbildung auf einer Verpackung für Tonpfeifen aus Gouda, datiert 1762, aus: G.C. Helbers/D.A. Goedewaagen: Goudsche pijpen. (Monographiae Nicotianae. Bd. 4) Gouda 1942, S. 96.

Inhaltsverzeichnis:


Martin Kügler:
Bericht über das 11. Treffen des Arbeitskreises zur Erforschung der Tonpfeifen in Nordhausen am 3. und 4. Mai 1997

Hans-Jürgen Grönke:
Aus der Geschichte der Nordhäuser Kautabakindustrie

Paul Lauerwald:
Der Tabakanbau auf dem Eichsfeld

Ursel Beck / Gudrun Heinssen-Levens:
VIVAT HAMBURG - Tonpfeifenfunde aus der Hamburger "Neustadt"

Rüdiger Articus:
Zapfenberg-Pfeifen

Ralf Kluttig-Altmann:
Tonpfeifenfunde von einer innerstädtischen Parzelle Leipzigs

Christiane Witte:
Tonpfeifenfunde in Tönning

Rüdiger Articus:
Ein Besuch in Gouda vor 288 Jahren

Martin Kügler:
Bericht über das erste Schweizer Tonpfeifenkolloquium in Liestal am 26. März 1998

Hinweise

Rezensionen

Neue Literatur


 
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Band 11/1998, S. 1-4
Martin Kügler: Bericht über das 11. Treffen des Arbeitskreises zur Erforschung der Tonpfeifen in Nordhausen am 3. und 4. Mai 1997

Eingeladen hatte der Nordhausener Geschichts- und Alterumsverein; 39 Personen nahmen teil. In zwei Vorträgen untersuchten H.-J. Grönke und P. Lauerwald die Geschichte des Tabaks in Nordhausen (KnasterKOPF Band 11/1998, S. 4-13 und S. 13-24). E. Reiff stellte neue Ergebnisse der Tonpfeifenforschung im Ostharz vor. Über Tonpfeifenfunde mit dem Stieltext "VIVAT ..." aus der Altstadt von Hamburg berichteten U. Beck und G. Heinssen-Levens (KnasterKOPF Band 11/1998, S. 25-45), und N. Frentrop stellte Fragmente aus Soest vor. W. Morgenroth beleuchtete die soziale Lage der Pfeifenhersteller in Ruhla, und M. Kügler griff die Frage der Konkurrenz von Pfeifen aus verschiedenen Materialien auf. Die Exkursion führte zur Zigarettenfabrik Nordhausen, dem Tabakspeicher-Museum und der Nordhausener Spezialbrennerei.

Seitenbeginn

 

Band 11/1998, S. 4-13
Hans-Jürgen Grönke: Aus der Geschichte der Nordhäuser Kautabakindustrie

Schon 1721 wandten sich die Tabakspinner der freien Reichsstadt Nordhausen an den Rat der Stadt mit der Bitte um die Errichtung einer Zunft. Eine Liste Nordhäuser Bürger von 1724 nennt zwei Tabakhändler und einen (Ton-?)Pfeifenmacher. Die Tabakverarbeitung in der Stadt scheint im 18. Jahrhundert auf einem niedrigen Stand verblieben zu sein. In den 1820er Jahren begann die Tabakverarbeitung jedoch zuzunehmen und Nordhausen wurde schließlich der wichtigste Herstellungsort für Kautabak in Deutschland. Da die Kautabakfabrikation keine kapitalintensive Investitionen erforderte, gründeten zahlreiche Tabakspinner und Arbeiter eigene Betriebe, die sich aufgrund des beträchtlichen Bedarfs schnell zu großen Fabriken entwickelten. Als Ergebnis dieser Entwicklung gab es 1880 13 Tabakfabriken in Nordhausen, von denen viele Kautabak herstellten und die insgesamt 1000 Arbeiter beschäftigten;1925 waren es 25 Fabriken mit 2000 Beschäftigten, die 59% des deutschen Kautabaks produzierten. Während des Zweiten Weltkrieges verlor Nordhausen seine dominierende Stellung in der deutschen Tabakproduktion, an die heute nur noch einige ehemalige Fabrikgebäude erinnern.

Werbeschild der Kautabakfabrik Grimm & Triepel, ca. 1900/10

 

Seitenbeginn

 

Band 11/1998, S. 13-24
Paul Lauerwald: Der Tabakanbau auf dem Eichsfeld

Wegen der klimatischen Bedingungen wächst Tabak in Thüringen nur im sog. Untereichsfeld, das auch als "Goldene Mark" bekannt ist. Die Verarbeitung des Tabaks und die Herstellung von Zigarren, Zigaretten und Kautabak war im Obereichsfeld angesiedelt. In Duderstadt ist der Tabakanbau erstmals 1660 erwähnt, und 1673 erließ der Stadtrat eine erste Verordnung über den Tabakhandel und ernannte einen Tabakinspektor. Durch die Pest gingen der Tabakanbau und der Handel 1682 stark zurück und konnten sich nur langsam wieder erholen, so dass erst fast einhundert Jahre später die alte Bedeutung erreicht wurde.
Im 19. Jahrhundert wurde Tabak von Kleinbauern angepflanzt, die sich zu Absatzgenossenschaften zusammenschlossen, um bei den Versteigerungen der Tabakernte Mindestpreise erzielen zu können. Der Handel nahm seit den 1920er Jahren ab, und 1960 machte ein Virus dem Tabakanbau im Eichsfeld ein abruptes Ende.

     

Das Ausbringen der Tabakpflanzen im unteren Eichsfeld um 1930

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Band 11/1998, S. 24-45
Ursel Beck/Gudrun Heinssen-Levens: VIVAT HAMBURG - Tonpfeifenfunde aus der Hamburger "Neustadt"

Bisher konnten 1050 Pfeifenköpfe und ca. 3000 Stielfragmente auf einer Schutthalde gefunden werden, wohin der Bodenaushub von Bauarbeiten in der Hamburger Altstadt gebracht worden war. Die Funde datieren in das 17. und das frühe 18. Jahrhundert. Vorgestellt werden hier Pfeifen mit dem Stieltext "VIVAT". Dem Hochruf folgt in der Regel der Name eines Herrschaftsgebietes, einer Stadt oder einer Person. Die zugehörigen Pfeifenköpfe tragen gewöhnlich ein Porträt oder das Wappen des auf dem Stiel genannten Territoriums. Eine Anzahl von Pfeifen weisen den Stieltext "VIVAT BRAUNSCHWEIG ET LUNEBURG" auf und tragen auf dem Kopf ein springends Pferd, das Hauptmotiv des Wappens der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, sowie die Jahreszahl 1703. Andere Beispiele sind ebenfalls in die Zeit um 1700 zu datieren. Pfeifenbäcker sind in Hamburg bisher nicht nachgewiesen, und es ist zu vermuten, dass es sich um Importe noch unbekannter Provenienz handelt.

Vivat-Pfeife mit Stieltext und springendem Pferd auf dem Kopf, Provenienz unbestimmt, dat. 1703


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Band 11/1998, S. 46-49
Rüdiger Articus: Zapfenberg-Pfeifen

Tonpfeifen mit dem Stieltext "Zapfenberg" werden recht häufig gefunden, doch war nicht bekannt, ob es sich um den Namen des Pfeifenbäckers oder einer Stadt handelt. Nachrichten aus bisher nicht beachteter Literatur ab 1712 lassen erkennen, dass Zapfenberg der Name eines Tabakhändlers ist. "Zapfenberg Tabak" war im 18. Jahrhundert ein weithin verbreiteter Markenname. Es ist jedoch noch nicht bekannt, wo Zapfenberg lebte. Die Tonpfeifen mit seinem Namen wurden vermutlich in seinem Auftrag hergestellt, aber der Produktionsort ist noch unbekannt.

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Rundbodenpfeife mit der Fersenmarke "6"
und dem Stieltext "SAPFEN / BERGK",
wohl deutsche Provenienz, 18. Jahrhundert

 

 

 

Band 11/1998, S. 49-55
Ralf Kluttig-Altmann: Tonpfeifenfunde von einer innerstädtischen Parzelle Leipzigs

Bei der Ausgrabung des verfüllten Stadtgrabens auf dem Areal der Anwesens Hainstraße 12 im Zentrum von Leipzig 1996 wurden auch zahlreiche Tonpfeifenfragmente gefunden. Unter den Funden waren acht dekorierte Stielfragmente und sechs Pfeifenköpfe mit Marken. Sie datieren vom späten 17. Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert, vorwiegend in das 18. Jahrhundert. Diese Pfeifen sind Produkte der Familie Verzijl in Gouda und Pfeifen Goudaer Art, die vermutlich in Sachsen produziert wurden. Letztere können anhand des Wappens von Gouda an der Seite der Ferse und des Namens des Pfeifenbäckers Laspe auf dem gleichen Pfeifenkopf indentifiziert werden.

 

Fersenpfeife mit Fersenmarke "Löwe im holländischen Garten",
Fersenseiten- und Formmarke,
wohl sächsischer Provenienz, nach 1800
  


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Band 11/1998, S. 56-74
Christiane Witte: Tonpfeifenfunde in Tönning

Die Aufzeichnungen der Hafenaufsicht in Tönning belegen die Einfuhr von Tabak schon im Jahre 1627. Der Umfang der Importe niederländischer Tonpfeifen, die über Tönning in das Umland verhandelt wurden, sind erstmals in den 1680er Jahren verzeichnet; dieser Handel setzte sich im 18. Jahrhundert fort. In Tönning gefundene Tonpfeifen bestehen daher zu einem großen Teil aus Goudaer Produkten. Eine Fragmente tragen bekannte Marken wie das "Lamm unter dem Baum", "König David mit Schwert und Haupt" und die "Schlange". Die Stieltexte auf einigen anderen Fragmenten belegen den Gebrauch von Tonpfeifen aus den deutschen Produktionsorten Itzehoe, Uslar und Wahmbeck in Tönning im späten 18. und 19. Jahrhundert.

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Stielfragment aus Uslar, um 1800

 

 

 



Band 11/1998, S. 74 ff.
Rüdiger Articus: Ein Besuch in Gouda vor 288 Jahren

Auf seinen Reisen durch Deutschland und die benachbarten Länder kam der Frankfurter Patrizier Zacharias Conrad von Uffenbach 1710 auch nach Gouda und besichte eine Pfeifenbäckerwerkstatt. In seinem Reisebericht, der erst postum veröffentlicht wurde, beschreibt er den Herstellungsprozess, im Gegensatz zu vielen späteren Schilderungen, in korrekter Weise.

Seitenbeginn

 

 

Band 11/1998, S. 76-79
Martin Kügler: Bericht über das erste Schweizer Tonpfeifenkolloquium in Liestal am 26. März 1998

Die Tagung fand im Kantonsmuseum Baselland in Liestal auf Initiative von Michael Schmaedecke statt, der in seinem Beitrag über den Gebrauch von Tonpfeifen im Gebiet der heutigen Schweiz referierte. R. Röber verglich Tonpfeifenfunde aus Konstanz und Freiburg. Ausgewählte Beispiele der Tonpfeifenproduktion in der Kurpfalz im 17. Jahrhundert stellte I. Jensen vor. M. Kügler zeichnete anhand schriftlicher Quellen detailliert die Importe von Tonpfeifen aus dem Westerwald in die Schweiz im späten 18. und 19. Jahrhundert nach. Die Tagung endete mit der Vorstellung von Tonpfeifenfunden aus Konstanz, Freiburg, Breisach, Winterthur, der Burg Rötteln bei Lörrach, aus den Kantonen Zug und Baselland sowie aus dem Westerwald.

 

 

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Letzte Aktualisierung: 28.11.2013
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