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Katalogisierung von Tonpfeifen

Hinweise zur Katalogisierung von Tonpfeifen
Zur wissenschaftlichen Erfassung und Katalogisierung von Tonpfeifen hat der Arbeitskreis
Tonpfeifen ein Schema entwickelt, das alle wichtigen Kriterien berücksichtigt.

Ausführliche Hinweise und Erläuterungen finden Sie bei

Martin Kügler: Tonpfeifen. Ein Beitrag zur Geschichte des Pfeifenbäckerhandwerks
in Deutschland. Quellen und Funde aus dem Kannenbäckerland. Höhr-Grenzhausen 1987, S. 50-54, und
Martin Kügler/Michael Schmaedecke: Hinweise für die Erfassung von archäologischen Tonpfeifenfunden. In: Schmaedecke, Michael (Hrsg.): Tonpfeifen in der Schweiz. Beiträge zum Kolloquium über Tabakspfeifen aus Ton in Liestal/Schweiz am 26. März 1998. (Archäologie und Museum, Bd. 40). Liestal 1999, S. 124-132.
Bild Katalogisierung


1. Grundtypen

2. Die Elemente einer Tonpfeife

3. Die Abmessungen

4. Kopfformen

5. Marken

6. Verzierungen

7. Sonstige Kriterien

8. Zeichnung
Siehe hierzu die Zeichenrichtlinien.

 



 



1.Grundtypen:

 
  Unterschieden werden
(1) Fersenpfeifen
(2) Rundbodenpfeifen
(3) Gesteckpfeifen (Manschettpfeifen)
   
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2. Die Elemente einer Tonpfeife:

  Zur einheitlichen Ansprache aller Elemente einer Tonpfeife sind die Bezeichnungen in der nebenstehenden Zeichnung zusammengefasst.
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3. Die Abmessungen:


 

Für die Angabe der Abmessungen in mm gelten bestimmte Messpunkte an der Pfeife.

 

 

17 = Die Brennkammer
18 = Rauchkanal
19 = Öffnung (Ö), Innendurchmesser des Kopfes
20 = Randstärke
21 = Kopfabschlussebene
22 = maximale Breite (B), Außendurchmesser des Kopfes
23 = Parallele zu 21
24 = Mittelpunktsenkrechte von 21 und 23
25 = Neigungswinkel des Kopfes zur Stielebene (W)
26 = Stieldurchmesser (Dm)
27 = Höhe des Pfeifenkopfes (H)
Die Länge (L) des Stieles benennt stets die vorhandene (erhaltene) Länge.

   

 

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4. Kopfformen:

Die Bestimmung der Kopfformen (Grundformen) kann sich nach D.H. Duco: Merken van Goudse Pijpenmakers 1660-1940. Lochem 1982, S. 111 (zit. als: Duco fig. xy) oder nach Jan van der Meulen: De "gecroonde roos" en andere pijpenmakersmerken van Gouda. Leiden 1994, S. 24-31 (zit. als Meulen Abb. xy) richten.

   
 

Feine oder Porzellanqualität

a. Übergangsmodell von der doppelkonischen zur langgestreckten und schlanken Form, 1660-1675/1680.
b. Modell mit langgestrecktem Kopf und mit dickem Stiel, 1675-1690.
c. Frühes Modell mit trichterförmigem Kopf, der Stiel wird wieder dünner, 1690-1710.
d. Plumpes trichterförmiges Modell mit dünnerem Stiel, 1700-1715.
e. Elegantes schlankes Trichtermodell mit engem Hals und dünnem Stiel, 1715-1735.
f. Früher ovaler, eiförmiger Kopf, 1730-1740.
g. Eiförmiger, noch ein wenig asymmetrisch, 1750-1775.
h. Längergestrecktes eiförmiges symmetrisches Modell, 1775-1815.
i. Weniger schlankes Modell mit engem Hals, 1815-1900.
j. Kugelige Eiform mit engem Hals, 1850-1940.



"Groffe-Qualität"

k. Frühes Seitenmarkenmodell, etwas trichterförmig mit schräg stehender Kopföffnung, Ränderung nur an der Vorderseite der Kopföffnung, Perlenkrone, 1700-1730.
l. Schlankes Modell mit Perlenkrone, 1725-1740.
m. Modell mit grösserem Kopf, Blätterkrone, 1735-1755.
n. Eiförmiger Kopf aber mit schräg stehender Kopföffnung, Kaiserkrone. 1750-1775.
o. Modell ohne bestimmte Form ohne Rändelung der Kopföffnung, Blätterkrone, 1770-1815.
   

 

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5. Marken:

Bestimmungsbücher für Marken liegen bisher nur für Gouda vor. Die Bestimmung der Goudaer Marken erfolgt nach D.H. Duco: Merken van Goudse Pijpenmakers 1660-1940. Lochem 1982 (zit. als: Duco Nr. xy), die Zuweisung an Produzenten nach Jan van der Meulen: De "gecroonde roos" en andere pijpenmakersmerken van Gouda. Leiden 1994. (zit. als: Meulen S. xy).

 


Die Bezeichnung der Marken wird dabei ins Deutsche übersetzt.

 

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6. Verzierungen

 

Verzierungen an Kopf und Stiel sind durch Beschreibung und Abbildung wiederzugeben. Zu achten ist auf die Technik:
Dekor reliefiert/erhaben und folglich bereits in der Form eingraviert oder
Dekor vertieft und manuell abgerollt/eingestempelt.

Vgl. hierzu Ralf Kluttig-Altmann: Beobachtungen zur Technologie manueller Stielverzierungen an Tonpfeifen. Mit einem Beitrag von M. Kügler. In: Knasterkopf - Fachzeitschrift für Tonpfeifen und historischen Tabakgenuss. Band 14/2001, S. 32-49.

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7. Sonstige Kriterien

 


Weitere Kriterien bei der Erfassung sind

· Erhaltungszustand
· natürliche Farbe des Scherbens
· sekundäre Oberflächenfarbe
· Qualität der Oberfläche
· Technik der Ausformung
· Qualität der Formnaht
· Kopfrand
· Bearbeitungs- und Gebrauchsspuren

 

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Letzte Aktualisierung: 28.11.2013
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