Ralf Kluttig-Altmann: Anlässlich der 18. Tagung des Arbeitskreises
Tonpfeifen 2004 am Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg
wurde im Haus auch die Ausstellung "Tabak und Tonpfeifen im südlichen
Ostseeraum und in Schlesien" eröffnet. Ziel von Ausstellung
und Tagung war, einen grenzüberschreitenden Überblick zu
ermöglichen und weitere gemeinsame Forschungen anzustoßen.
Aus der Untersuchung der zahlreichen in- und ausländischen Ausstellungsobjekte
ließen sich erste Tendenzen der Tonpfeifenbenutzung in diesen
Regionen herausarbeiten. |
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Malgorzata Jaszczuk-Surma: Tabak gelangte auf zwei Wegen nach Polen: einem
westlichen aus England und Spanien und einem östlichen aus der
Türkei. Die Pflanze verbreitete sich ebenso wie das Tabakrauchen
im 17. Jahrhundert rasch in allen Schichten der Bevölkerung.
Besondere Aufmerksamkeit wurde bis weit in das 18. Jahrhundert hinein
aber der medizinischen Verwendung geschenkt, wie an Hand zahlreicher
medizinischer Ratgeber nachvollzogen werden kann. Besondere Hilfe
erwartete man vom Tabak gegen die Pest - sowohl als Schutz vor Ansteckung
wie auch als Heilmittel. |
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Katarzyna Meyza: Abb: Gesteckpfeifenköpfe aus der Kellerverfüllung
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Wojciech Siwiak: Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Tonpfeifen
geht in Polen bis in die 1950er Jahre zurück, das Interesse der
Archäologen ist aber dennoch gering geblieben. Dies ist überraschend,
denn Pfeifen können das beste chronologische Datierungskriterium
für kulturelle Siedlungsschichten der Neuzeit sein.
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Teresa Witkowska: Die Tonpfeifenfabrik in Rostin/Roscin in der Neumark
wurde um 1753 durch den örtlichen Gutsbesitzer Oberst von Bredow
errichtet. Er nutzte die Tonlagerstätten, die sich in der Nähe
befanden. Die Jahresproduktion betrug ca. 10.000 bis 12.000 Groß
Tonpfeifen, die in Preußen verkauft und nach Polen exportiert
wurden. Seit 1775 war Isaak Salingre, ein Kaufmann aus Stettin, Besitzer
der Tonpfeifenfabrik in Rostin. Auf dem Seeweg versandte er die Pfeifen
zusammen mit den in seiner Fabrik in Stettin/Szczecin produzierten
Tabakwaren in die Ostseehafenstädte. Abb.: Lageplan der Manufaktur in Rostin/Roscin;
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Martin Kügler: Das Verzeichnis der in der Manufaktur beschäftigten
Arbeiter wurde bereits 1936 publiziert und wird hier mit ergänzenden
Angaben versehen erneut vollständig abgedruckt. Neuere Forschungen
erlauben es, zahlreiche Zuwanderer aus Südniedersachsen und Nordhessen
(Grossalmerode, Hameln, Uslar, Helmstedt oder Walbeck) wie auch aus
dem Westerwald zu identifizieren. Dennoch sind einer Untersuchung
über die Herkunft der Arbeiter und der Arbeitsorganisation in
der Manufaktur enge Grenzen gesetzt. Es ist aber erkennbar, dass es
einen regen Zuzug von auswärtigen Pfeifenbäckern gegeben
hat, worunter sich jedoch keine Niederländer befanden. |
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Ilze Reinfelde: Im archäologischen Fundmaterial von Riga gibt
es 1500 Pfeifenköpfe und 13.516 Stielfragmente. Das Fehlen von
schriftlichen wie archäologischen Informationen über eine
lokale Pfeifenproduktion lässt nur den Schluss zu, dass alle
Pfeifen importiert wurden. Die Masseneinfuhr von Tabak nach Riga ist
seit der Mitte des 17. Jahrhunderts dokumentiert worden. Das Haupteinfuhrland
für Tabak waren die Niederlande.
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Abb 1: Jonas-Pfeifen aus den Niederlanden, 17. Jahrhundert, gefunden in Riga. |
Vollbild
Abb 2: Dekorierte Pfeifen des 19. Jahrhundert,
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Agne Civilyte/Linas Kvizikevicius/Saulius Sarcevicius: Ausgrabungen in Vilnius/Wilna 2004 brachten ein überraschendes Ergebnis. Neben vielen Tonpfeifenköpfen aus rot brennendem Ton wurde auch zahlreiche glasierte Exemplare sowie Brennhilfen gefunden. Offenbar handelt es sich um die erste archäologisch nachgewiesene Pfeifenbäckerei in Litauen und im gesamten Baltikum. Die Tätigkeit der Pfeifenbäckerei kann auf die Zeit um 1700 eingegrenzt werden. Weitere Grabungen 2005 sollen dazu beitragen, auch den Pfeifenofen nachzuweisen.
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Abb 2: Glasierte und unglasierte Pfeifenköpfe aus Vilnius.
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Vergrößerung |
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Abb.: Pfeifenfunde vom Friedhof der Heiligen Barbara in Tallinn. |
Erki Russow: Erstmals können Funde von Tonpfeifen aus Estland
vorgestellt werden, die man an verschiedenen Orten der Hauptstadt
Tallinn in den letzten Jahren entdeckte. Demnach gibt es im 17. Jahrhundert
eine sehr bescheidene Verbreitung der frühen, aus der ersten
Hälfte des Jahrhunderts stammenden Tonpfeifen. Die Anzahl der
Pfeifen erhöht sich sprunghaft ab dem dritten Drittel des 17.
Jahrhunderts. |
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Gábor Tomka: Das Pfeiferauchen hat sich im Gebiet des heutigen
Ungarn an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert durchgesetzt. Durch
die osmanische Besatzung weiter Teile des Landes finden sich Tonpfeifen
des westeuropäischen Typs nur selten. Zuerst haben sich die Historiker
mit der frühen Epochen des Pfeifenrauchens beschäftigt,
und die Völkerkunde hat sich für die Tonpfeifenproduktion
in 19. und 20. Jahrhundert interessiert. Neben slowakischen Forschungen
in Bánska Stiavnica/Schemnitz haben ungarische Forscher über
das Tonpfeifenzentrum von Debrecen in der ungarischen Tiefebene publiziert.
Ungarn war im 19. und frühen 20. Jahrhundert auch eines der bedeutendsten
Länder für das Schnitzen der Meerschaumpfeifen.
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Martin Kügler: Die Privilegien für die Pfeifenmanufaktur von
Johann Heinrich Bönckemeyer in Celle von 1712 stehen in engem
Zusammenhang mit den Bestimmungen über den Tonpfeifenhandel im
Fürstentum Lüneburg von 1713. Der Staat sicherte sich die
Einnahmen aus der Einfuhr niederländischer Tonpfeifen, andererseits
schützte er den inländischen "Fabrikanten", dessen
Unternehmen einen stattlichen Gewinn abzuwerfen versprach. Die in
den Quellen angegebenen Kalkulationen der Herstellungskosten und die
staatlich vorgeschriebenen Preise lassen jedoch erkennen, dass nur
bei einer vollständigen Durchsetzung des Bönckemeyerschen
Monopols und einem entsprechenden sehr hohen Absatz sich diese Überlegungen
realisiert hätten. Auch wenn bisher Nachrichten über das
weitere Schicksal der Celler Manufaktur nach 1714 fehlen, so lassen
die geschilderten Probleme aus der Anfangszeit vermuten, dass das
Problem nicht gelöst werden konnte. |
Vergrößerung
Abb: Aufstellung des Wiegmeisters Wölschen in Lüchow
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Bernd Standke: Mit dem "Fundpunkt Halle" erweitert sich
das regionale Verbreitungsnetz von Tonpfeifen, deren Herstellung auf
ungewöhnliche und eigenständige Weise vor sich ging: Statt
Kopf und Stiel in einem Arbeitsgang auszuformen wurden sie separat
gefertigt und dann in noch ungebranntem Zustand zusammengesetzt. Dieses
Tonpfeifenmaterial macht etwa 75 Prozent des vorliegenden Fundgutes
aus und ergänzt die Fundgruppen an anderen Orten Sachsens und
Schlesiens. Die Fragmente weisen keinerlei Glasur auf. Zum größten
Teil handelt es sich bei den Tonpfeifen um gerauchte Exemplare. Eine
weitere Gemeinsamkeit verbindet alle Fundkomplexe - es ist die Frage
nach den Herstellern, die bis auf eine Ausnahme unbeantwortet ist
und nach dem Produktionsort, der im ostsächsischen Raum vermutet
wird. Abb: Tonpfeifenfragmente des 17. Jahrhunderts aus
Halle.
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Martin Kügler: Im Jahr 1777 wurde in Görlitz der Pfeifenbäcker Johann Conrad Wille mit seiner Familie ansässig. Er stammte aus Merenberg bei Weilburg an der Lahn und hatte zuvor wohl über 20 Jahre in der Pfeifenmanufaktur in Sborovsky gearbeitet. Die Werkstatt befand sich auf dem Töpferberg, ein heute in Zgorzelec, dem seit 1945 polnischen Teil der Stadt, liegenden Areal. Die Söhne und Enkel J.C. Willes arbeiteten ebenfalls als Pfeifenbäcker in Görlitz, doch starb die Familie schon um 1830 aus. Die in den Akten erhaltenen persönlichen Daten werden vollständig wiedergegeben und erlauben eine Rekonstruktion der drei Generationen.
Abb 1: Beschluss der Töpferzunft
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Ralf Kluttig-Altmann/Martin Kügler: Die Notwendigkeit einer polnisch-deutschen Wortliste zur Tonpfeifenforschung ist angesichts der intensiven Kontakte polnischer und deutscher Archäologen und der engen historischen Verbindungen dringend erforderlich. Befinden sich doch die zwei bedeutendsten preußischen Pfeifenmanufakturen des 18. Jahrhunderts in Rostin (Roscin) in der Neumark und Sborovsky (Zborowskie) in Oberschlesien heute in Polen. Ihre Produkte tauchen an zahlreichen Orten Deutschlands und Polens wie auch in den östlich angrenzenden Ostsseestaaten auf und ihre Interpretation ist ohne den Blick über die (Sprach-)Grenzen hinweg nicht möglich. |
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Ralf Kluttig-Altmann/Martin Kügler: Von der westeuropäischen Forschung - nicht zuletzt wegen der Sprachprobleme - eher unbemerkt sind in Ungarn in den letzten Jahren zahlreiche Funde publiziert worden. Zudem gab es in Ungarn eine intensive Tonpfeifenproduktion, wobei es sich um Köpfe für Gesteckpfeifen handelt. Wie jüngere Forschungen in Ungarn, der Slowakei, Tschechien, Polen, Österreich und Süddeutschland zeigen, sind ungarische Tonpfeifen in diese Länder verhandelt worden und in archäologischen Fundkomplexen anzutreffen. Die Kenntnis der ungarischen Literatur und ihrer Spezialbegriffe ist daher für weitergehende internationale Vergleiche ebenso wichtig wie die Rezeption der Forschungsergebnisse im Ausland. |
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Neue Funde |
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Rüdiger Articus: Genreszenen und Stilleben bieten eine Fülle von Informationen zur Kulturgeschichte des Tabakgenusses. Detailgetreue Darstellungen von Tonpfeifen und von unterschiedlichen Formen des Tabaks als Rolle oder als Tabakbrief sind auf den Gemälden ebenso zu finden wie die Zubereitung des Tabaks, das Stopfen der Pfeife und das Rauchen selbst. In der Hamburger Ausstellung "Vergnügliches Leben - Verborgene Lust 2004" waren zahlreiche niederländische Gemälde dieser Art zu sehen. |
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Carsten Spindler: Umfangreiche Funde von Tonpfeifen, die als städtischer Abfall auf die Felder gelangt sind, belegen für die Neuzeit einen lebhaften Fernhandel, wie er auch für andere Waren erkennbar ist. Bemerkenswert ist, dass sich importierte Tonpfeifen gut gegen regionale Produkte behaupten konnten. So können selbst Lesefunde zur Erforschung dieser Warenströme beitragen. |
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Brigitte Fettinger: Das Fundspektrum besteht fast ausschließlich aus Tonpfeifen des 17. Jahrhunderts, die österreichischer/süddeutscher Provenienz sind, während niederländische Importe mit einer Ausnahme nicht auftreten. Da es sich um Streufunde handelt ist es schwierig, einen zeitlichen Rahmen, indem auch der Fundort sinnvoll miteinbezogen werden kann, zu finden. Der Vergleich mit anderen Funden aus Österreich und Bayern zeigt aber die enge Verwandtschaft des Materials selbst bei extremen Formen wie den Stiefelpfeifen, die hier besonders variantenreich auftreten. Es bleibt zu hoffen, dass bald Produktionsstätten in Österreich und Bayern lokalisiert werden können, um weiterführende Fragen des Handels und Verbrauchs zu klären.
Abb: Funde von der Burgruine Alt-Scharnstein
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Die Fragmente zeigen ein eindeutiges Übergewicht niederländischer Importe, die z.T. recht exakt datiert werden können. Fragmente, die auch nur vage deutschen Herstellern zugewiesen werden könnten, sind nicht auszumachen. Fraglich bleibt die Herkunft der Fersenpfeife mit dem Emder Stadtwappen, da eine Produktion in der Stadt selbst als unwahrscheinlich gelten kann. Abb: Niederländische Importe und eine Pfeife
mit dem Emder Stadtwappen
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Ursel Beck/Gudrun Heinssen-Levens: |
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Maurice Raphaël: Funde von Fort de Bellegarde, Südfrankreich Die wenigen Fundstücke aus dem Brunnen der
Festung Le Bellegarde können in keiner Weise repräsentativ
für die Pfeifen sein, die während der langen Nutzung der
Bastion von den dort stationierten Soldaten geraucht wurden. |
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Dennoch geben die Fragmente einen Einblick in die zu erwartende Vielfalt. Teils stammen die Pfeifen aus der näheren Umgebung wie Saint-Quentin-la-Poterie oder dem spanischen Palamos, vor allem aber aus weit entfernten Gebieten wie den Niederlanden oder Saint Omer und Givet. So bieten die Pfeifenfragmente weniger Aussagen über das Verhalten der Raucher in der Festung als vielmehr Informationen über die Absatzgebiete der angesprochenen Hersteller.
Abb 2: Pfeifenkopf aus Palamos, erste Hälfte 19. Jahrhundert |
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Wenn auch die Menge des Fundmaterials gering ist, liegen aus den wichtigsten Etappen der Pfeifengeschichte Beispiele vor: von der weißen, aus Europa importiertenTonpfeife bis zur regional produzierten Pamplin-Pfeife, eine Bruyérepfeife und zwei Glas- bzw. Rauschgift-Pfeifen. Allerdings scheint die geringe Fundmenge ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass sich an dieser Stelle eine Gaststätte befand.
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Eine kleine, etwa 20 cm lange Bruyèreholzpfeife ist mit den Inschriften "HELMSTADT", "1940" neben einem Kleeblatt, den Initialen "L Y M" sowie einem eingravierten Vorhängeschloss mit Kette versehen. Offenbar handelt es sich um die Pfeife eines französischen Kriegsgefangen. Nach dem Krieg wird die Pfeife lange als Erinnerungsstück an eine schwere Zeit gedient haben, bevor sie in eine Privatsammlung gelangte. (www.tabacollector.com)
Abb: Bruyèrholzpfeife mit Gravuren
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Arne Åkerhagen: Die Pfeife aus beige-orange brennendem Ton ist mit einer transparenten Glasur überzogen. Der Kopf ist wie ein Baumstumpf ausgebildet, um den sich eine frei modellierte und aufgelegte Schlange ringelt. Auf der Außenseite prangt ein großes schwarzes Hakenkreuz auf weißem Grund; teilweise ist es rot umrandet. Die Pfeife soll in großen Stückzahlen hergestellt und verdienten Soldaten als Geschenk überreicht worden sein; der genaue historische Anlass ist noch unbekannt.
Abb: Nazipfeife
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Abb 1: Pestpfeife mit Standfüßen,
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Arne Åkerhagen: Zwei Pestpfeifen aus dem Tessin Zwei schwarz gebrannte Pfeifen aus dem Pestkrankenhaus
in Bellinzona stehen in enger Verbindung mit dem Schutz vor der Pest
im 17. und 18. Jahrhundert. Sie sind frei modelliert. Die eine Pfeife
weist zwei ungewöhnliche Füße an der Unterseite des
Kopfes auf, die ein sicheres Abstellen erlauben. Bei der anderen Pfeife
ist auf dem Kopf ein großes Kreuz und die Inschrift "M
J 1723" eingeritzt und auf den Stiel ein Ring aufgesetzt, der
keine Verbindung zum Rauchkanal besitzt. Die intentionale Schwarzfärbung
ist bei beiden gleichmäßig. |
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36 Articus Sborovsky Abb: Pfeifenstiel aus Sborovsky
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Rüdiger Articus: Ein Pfeifenstiel aus Sborovsky in Hamburg Bei Grabungen in der Hamburger Altstadt 1995 konnte auch ein Pfeifenstiel als Lesefund geborgen werden. Der erhaltene Stieltext "SCHLES." belegt seine Provenienz aus dem oberschlesischen Sborovsky (Zborowskie). Der Pfeifenstiel aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts ist ein bisher singulärer Beleg für die Distribution der Produkte aus Oberschlesien bis nach Hamburg. |
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Bernd Kramer: Der Dichter Christian Friedrich Hunold (1680-1721), der ab 1700 unter dem Pseudonym "Menantes" berühmt wurde, war passionierter Pfeifenraucher. In seinen Werken hat er sich mehrfach auch positiv über den Tabak und die Tonpfeife geäußert. In seinem thüringischen Geburtsort Wandersleben bemüht sich seit geraumer Zeit ein Förderkreis um die Erforschung und die Würdigung seines Lebens und Schaffens.
Abb: Christian Friedrich Hunold (1680-1721)
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